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Gelungene Ausbildungskultur als Lehrlingsmagnet

Das After-Work Event von Kre-aktiv - wissen erleben! OG

am 29. September 2022 im Max Brown Hotel 7th District


Die neue Generation stellt uns vor neue Anforderungen, bringt aber auch neuen Schwung mit sich.


Nach langer Planung und viel Herzblut war es am Donnerstag, dem 29. September 2022, endlich soweit. Um 16:00 Uhr trudelten die ersten Gäste bei unserem After-Work-Event im wunderschönen Max Brown Theatre ein.

Nach einem ersten kurzen Kennenlernen bei einer guten Tasse Kaffee nahmen die Gäste und die Podiumsdiskutanten bei Nathalie Broger (Organisatorin und Moderatorin des Events) Platz.

Ganz klar, dass uns das Finden, Ausbilden und Halten von qualifizierten Lehrlingen vor Herausforderungen stellt. Geburtenschwache Jahrgänge und Pensionierungswellen machen die Post-Millenials unerlässlich. Doch gerade diese Alterskohorte hat besondere Ansprüche und macht es uns nicht immer einfach. Daher beschäftigen sich viele Unternehmen und sicherlich auch Sie damit, wie eine gelungene Ausbildungskultur als Lehrlingsmagnet funktioniert.


Unternehmen werden immer kreativer, wenn es um das Lehrlingsrecruiting geht und entwickeln viele Ideen, um für die heutige Jugend möglichst attraktiv zu wirken. Denn ein Obstkorb für die Mitarbeiter:innen reicht als Benefit schon lange nicht mehr aus. Hat man nun endlich jemanden gefunden, kommt es oft zum „Kulturschock“ für beide Seiten, denn die Schere zwischen Erwartungshaltung Ist-Zustand geht oftmals weit auseinander.


Das liegt nicht zuletzt daran, dass es nicht den Typ „Generation Z“ gibt, eine vollständige Charakterisierung ist schier unmöglich. Trotzdem gibt es gewisse Charaktereigenschaften wie z.B. Work-Life-Separation; Entscheidungsangst; großes Engagement im Bereich der Nachhaltigkeit und Diversität, die Suche nach Anerkennung und Sicherheit und eine hohe Affinität zu digitalen Tools und Medien, welche mehrheitlich zutreffen. Doch sind wir uns doch mal ehrlich, der einzige Unterschied zwischen der GenZ und den 40 und 50-Plus-Mitarbeiter:innen ist eigentlich nur einer! Sie hinterfragen und nehmen nicht einfach alles hin, was ihnen aufgetragen wird.


Mit den jüngsten Berufseinsteigern weht ein anderer Wind: Spaß an den Aufgaben und Selbstverwirklichung stehen ganz oben.


Wie gehen wir nun mit all diesen „Neuerungen“ in Betrieben um? Schließlich arbeiten oft bis zu vier Generationen in einem Unternehmen. Es stellt sich mehr und mehr die Frage, ob sich die junge Generation an die heutigen Unternehmen anpassen muss, es umgekehrt ist oder es einen dritten Weg gibt.


Die Podiumsdiskutant:innen

  • Daniel Bacher: HR-Manager bei Schoeller Bleckmann Edelstahl GmbH

  • Ursula Bazant: Geschäftsbereichsleiterin Aus- und Weiterbildung, ÖBB Infrastruktur AG

  • Simon Panholzer: Büroleiter bei Zukunft Lehre Österreich

  • Richard Tiefenbacher: Geschäftsführender Jugendvorsitzender der Österreichischen Gewerkschaftsjugend

sowie alle anwesenden Gäst:innen waren sich hier absolut einig. Ein "goldener Mittelweg", gemeinsam Kompromisse einzugehen und dadurch das bestmögliche herauszuholen, wäre wünschenswert. Klar ist jedoch, dass hierfür noch einiges an guter Kommunikation und Aufklärung an beiden Fronten benötigt wird. Das bestätigten uns auch die Argumente von Richard Tiefenbacher. Er gab uns über zahlreiche Studien Einblicke, wo es in den österreichischen Unternehmen noch hapert. Ausreichende Mitbestimmung, die sich die GenZ so sehr wünscht, ist noch nicht einmal für 50% der Befragten Realität. Zudem ist es ein wichtiges Tool für Unternehmen, den Mitarbeiter:innen - insbesondere den jüngsten - Sinn an der Arbeit zu vermitteln.


Oftmals müssen Werkstücke angefertigt werden, die im Anschluss keinerlei Verwendung finden. Angehende Bürokaufleute befüllen hunderte von Exceltabellen, die danach niemand mehr braucht! Genau von diesen sinn- und zweckbefreiten Aufgaben sprechen wir!

Die GenZ (und sind wir uns einmal ehrlich, eigentlich jede:r Mitarbeiter:in) arbeitet nur dann mit voller Leidenschaft und Power, wenn der Sinn und Zweck der Arbeit klar ist. Simon Panholzer machte auf die Fixierung klarer Ziele aufmerksam und Daniel Bacher brachte den Einwand, dass, wenn wir von Sinn und Zweck sprechen, wir erstmal unsere Mitarbeiter:innen davon überzeugen müssen, dass es sinnvoll ist, junge Leute auszubilden. Diese Einstellung in ein Unternehmen einzubringen ist die beste Basis für gelungene Ausbildungskultur. Wir müssen uns darüber im Klaren werden, dass es heute mehr denn je wichtig ist, Lehrlingsausbildung voranzutreiben. Sie ist kein „Mittel zum Zweck", sondern ein wichtiger Baustein in der Unternehmenskultur, so Ursula Bazant.


Ein weiterer wichtiger Aspekt, der im Diskurs klar zum Vorschein gekommen ist, ist dass, wenn Lehrlingsentwicklung erfolgreich sein soll, die Unternehmen gezwungen sind, ihre Ausbilder:innen zu fördern. Wir brauchen nicht mehr nur die „Lehrlingsakademie", sondern vermutlich auch eine „Ausbilder:innenakademie". Denn gerade diese Zielgruppe muss auf die neuen Anforderungen und Erwartungen der Jugendlichen vorbereitet werden. Einfach ins kalte Wasser schubsen und hoffen, dass es es schon irgendwie wird, ist hier eindeutig nicht der Idealzustand. Nachhaltigkeit, Training und moderne Tools sind hier das Um und Auf. Denn Ausbilder:innen sind Führungskräfte und prägen die Lehrlinge maßgeblich.


Es ist gar nicht leicht all den Input, der besprochen worden ist, hier in einen kurzen, knackigen Beitrag zu verpacken und wir könnten sicherlich noch zehn Seiten schreiben, doch weniger ist oft mehr. Und schließlich fanden viele Gespräche auch im Anschluss an die Diskussion statt.


Das After-Work war genau das, was es sein sollte: eine happy hour, ein Raum, um miteinander zu kommunizieren, etwas Leckeres zu essen und zu trinken. Neue Kontakte aufzubauen und in einen intensiven Diskurs zu gehen. Wichtig war uns von Beginn an, unserem Unternehmensmotto „Klein aber fein" treu zu bleiben und ich denke genau das ist uns gelungen. Es war ein ungezwungenes und definitiv 2023 zu wiederholendes Event!


Wir freuen wenn Sie beim nächsten mal (wieder) dabei sind!


Ihr Team von Kre-aktiv - Wissen erleben!










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