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Krise oder „Neuer Normalzustand“?

Mit den Maßnahmen vom 16. März 2020 war die Corona-Krise endgültig in Österreich angekommen. Die folgenden Monate waren von einem ständigen Auf und Ab gekennzeichnet, einem ständigen Pendeln zwischen Lockerungen und neuen Verschärfungen. Für viele Unternehmen war die mangelnde Planbarkeit eine zentrale Herausforderung, dies stellte auch für die Krisenstäbe eine neue Herausforderung dar.

Üblicherweise strukturieren Unternehmen ihr Krisenmanagement in Hinblick auf kurze Krisen, die vorübergehend eine spezielle Aufbau- und Ablauforganisation erfordern. Diese Krisenstäbe sind in der Regel auf einen Einsatz von rund 14 Tagen ausgerichtet, nach dieser „heißen Phase“ wird der Normalzustand sukzessive wiederhergestellt.


Im Zuge der ersten Maßnahmen zur Bewältigung der Pandemie im März 2020 haben viele betroffene Unternehmen ihre Krisenorganisationen aktiviert. Diese waren in weiterer Folge oft über mehrere Monate im Einsatz, teilweise ohne Ablösung der eingesetzten Mitarbeiter*innen und oft als Zweitaufgabe neben der normalen Linienfunktion. Angesichts des „neuen Normalzustands“, also einer langandauernden, krisenhaften Lage, ist auch eine Reorganisation des Krisenmanagements sinnvoll:

  1. Die Planung muss auch auf eine langanhaltende Ausnahmesituation eingestellt sein. Dies betrifft insbesondere die eingesetzten Mitarbeiter*innen, für die ein Rotations- und Ablösesystem vorgesehen sein muss.

  2. Eine Supervision oder spezielles Coaching kann die Gefahr von Burnout oder Depression frühzeitig erkennen und eine rechtzeitige Ablösung der betroffenen Mitarbeiter*innen sicherstellen.

  3. Cross-Training, Fort- und Weiterbildung können dazu beitragen, dass mehr Mitarbeiter*innen für die Arbeit im Krisenstab eingesetzt werden können. Dabei sollten vor allem Grundlagen der Stabsarbeit sowie die Notfall- und Krisenpläne des Unternehmens vermittelt werden.

Gerade bei langanhaltenden Krisen hat es sich in der Praxis auch als sinnvoll erwiesen, Aufgaben und Strukturen der Krisenstäbe anzupassen. So können diese etwa auf die notwendigen Aufgaben reduziert werden oder in eine eigene Task Force übergeführt werden, die das Management beim Umgang mit dem „Neuen Normalzustand“ unterstützt. Damit kann auch der eigentliche Krisenstab freigespielt werden, falls andere krisenhafte Ereignisse eintreten sollten.


Wie gut sind Sie und Ihr Unternehmen auf die nächste Krise vorbereitet?

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